Faktencheck

Wir haben mit dem 19.05.2023 eine neue Seite eingefügt. Hier möchten wir Fakten und aktuelle Aussagen (der Schule) zum jahrgangsübergreifenden Lernen (JÜL) aber auch zur Ganztagsschule (GTS) auf ihre Richtigkeit überprüfen und gegebenenfalls korrigieren. Jede Aussage, die wir überprüfen, werden wir mit wissenschaftlichen Referenzen oder mit Expertenaussagen belegen.


  1. "Das Ganztagsschulkonzept in der bisherigen Form soll an der Pestalozzischule abgeschafft werden." Dies suggeriert ein Artikel aus der Festschrift der Gemeinde Edingen zum Festumzug der 1250-Jahrfeier Edingen am 23 April 2023. Herr Sasse hat dies in einer Abendveranstaltung mit Eltern zur Schulentwicklung am 27. April 2023 klar dementiert.
  2. "JÜL ist nicht mehr zeitgemäß, Schule muss sich weiterentwickeln.” Antwort Frau Prof. U. Carle (zur Person, siehe "Studien und Referenzen"): "Schule muss sich pädagogisch weiterentwickeln, insbesondere indem sie jedes Kind ihm angemessen fördert. JüL bietet dafür eine bewährte Grundlage."
  3. “JÜL gibt es [in Deutschland] seit über 20 Jahren und habe sich (sinngemäß) nicht durchgesetzt.” Prof. U. Carle: "Ja, es könnte besser gefördert werden, z.B. von Schulleitungen. Nur gute Schulen begeistern sich für JüL."
  4. “JÜL gibt es [in Deutschland] seit über 20 Jahren und habe sich (sinngemäß) nicht durchgesetzt.”. JÜL wurde in Deutschland verbreitet eingeführt als Reaktion auf die miserablen PISA Ergebnisse Anfang der 2000er Jahre, im Vergleich vor allem zu den Europäischen Nachbarn wie Finnland. [Referenz folgt]
  5. “Es gibt keine Lehrbücher- oder Lehrmaterialien für JÜL.” Prof. U. Carle: "Es gibt zahlreiche Lehrmaterialien wie bspw. das Matherad oder Deutschrad, und mehr. " Kommentar der Redaktion: Das "Deutschrad" des Klett Verlags wirbt mit differenziertem und individualisiertem Lernen sowie einer sozialen und kooperativen Lernform, also typischen Aspekten des JÜL.
  6. “JÜL ist eine Belastung für die Lehrer:innen, da sie sich auf 2 Altersjahrgänge vorbereiten müssten.” Prof. U. Carle: "Das stimmt für Lehrkräfte, die nach mehr als 20 Jahren Aus- und Weiterbildung für gute Arbeit mit heterogenen Lerngruppen immer noch glauben, alle Kinder mit dem gleichen Angebot zu erreichen. Das Problem liegt nicht bei JüL, sondern bei den altbekannten Vorurteilen: es wird lehrseits gedacht, nicht lernseits. Angenommen wird ein starrer Begabungsbegriff. Neuere Lerntheorien sind nicht bekannt, statt dessen glaubt man daran, dass das Gelehrte 1 zu 1 beim Kind ankommt."
  7. "Der Klassenteiler bei JÜL und dem zukünftigen Konzept macht faktisch keinen Unterschied, da die Klassen bereits jetzt oft schon eine Größe von bis zu 28 Kindern haben." Dieser Auffassung widersprechen wir, nachdem wir mit unterschiedlichen Rektor:innen gesprochen haben. Der Klassenteiler für JÜL liegt bei 25 Kindern pro Klasse. Der für das zukünftige jahrgangshomogene Lernkonzept bei 28/Klasse.  Laut des Organisationserlasses (siehe Verwaltungsvorschrift vom 25. Februar 2022, zu 2. Grundschulen, S.8 folgende)  erhalten die Grundschulen für die errechneten Klassen und Gruppen als Direktzuweisung die Lehrerwochenstunden für den Unterricht nach Kontingentstundentafel je Zug und bei JÜL zusätzlich Differenzierungsstunden für jahrgangsübergreifenden Unterricht. Somit ist mit dem Klassenteiler von 28/Klasse das Risiko sehr wohl größer, dass Deputatsstunden bzw. Lehrerstellen in Zukunft gekürzt werden. Es können die Differenzierungsstunden gekürzt werden.
  8. (weitere folgen)



Anmerkung: Wir wissen, dass wir hier viel mit Aussagen von Frau Prof. Ursula Carle argumentieren, die uns bereitwillig unsere Fragen beantwortet. Frau Prof. U. Carle ist eine ausgewiesene Expertin für Grundschulpädagogik, die viel zu JÜL und vor allem auch zur Pädagogik vom Kinde her gedacht geforscht und gelehrt hat (zur Person, siehe auch "Studien & Referenzen"). Wir bemühen uns unsere Aussagen und Recherchen auf eine noch breitere Argumentationsbasis zu stellen, indem wir weitere Expert:innen zu den Themen Stellung nehmen lassen. Geben Sie uns bitte etwas Zeit dafür. Diese Recherchen sind zeitaufwendig, aber uns geht es vor allem um transparente und der Wahrheit möglichst nahe kommende Aussagen und Informationen für Sie als Leser:innen.